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Wachsen mit guten
und schlechten Gefühlen

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Ein kurzer Einblick

Die Idee, dass nur die positiven Gefühle (Freude und Lust) und positives Verhalten (Lob und Verständnis) die Entwicklung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen fördern, ist eine geistige, kulturelle Erfindung. Sie ist in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts, besonders seit den 70iger Jahren zum Kult geworden.
Genauso wie der Kult der Strukturen und Regeln in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts führte und führt der Kult der positiven Gefühle bis heute zur Unterdrückung der negativen bzw. schlecht erlebten Gefühle (Schmerzen und Aggressionen).
Die Unterdrückung und Verdrängung, besonders der Schmerzen bewirken bzw. verstärken körperliche und seelische Krankheiten, verhindern Klärungen in privaten und beruflichen Beziehungen, führen häufig zu dramatischen und traumatisierenden Trennungen und fördern abweichendes Verhalten.

Die Unfähigkeit des positiven Kults, sich und andere mit negativen Befindlichkeiten und Gefühlen auseinanderzusetzen, bewirkte die Rückkehr zum Kult der Regeln und Strukturen (u.a. im Qualitätsmanagement).

Die Erforschung der Natur des Menschen durch die Biologie und Neurobiologie (Hirnforschung) hat gezeigt, dass wir die natürlichen Anlagen (neuronale Netzwerke) besitzen, Schmerzen und Aggressionen früh wahrzunehmen und sie im Kontakt mit unseren Bezugspersonen zu spüren und zu bewältigen. Kinder, Jugendliche und Erwachsene werden aus der Sicht der Hirnforschung nicht durch den Kult des Positiven und der positiven Gefühle stark und selbstsicher, sondern durch die rechtzeitige Wahrnehmung, den Ausdruck und Austausch (auch heftiger) negativ erlebter Gefühle und durch die Fähigkeit, von negativen zu positiven Gefühlen zu schwingen (oszillieren). Die Möglichkeit, von negativen zu positiven Gefühlen zu schwingen, verbindet Körper und Geist, festigt Bindungen und Beziehungen.

Reinhard K. Sprenger (2012, S. 51) bringt es auf den Punkt, wenn er sagt: Wir sind gut beraten, der Stimme der Biologie wenigstens zuzuhören (die negativen Gefühlsregungen wahr und ernst zu nehmen), bevor wir sie mit den kultürlichen Argumenten (dem Kult des Positiven, dem Gleichheitswahn und der Inklusion) unseres Zeitgeistes endgültig zum Schweigen bringen und noch mehr Schaden in der Entwicklung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, von privaten und beruflichen Beziehungen anrichten.

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